Wirsing-Käsespätzle – das Rezept
Ich weiß nicht weshalb, aber ich verspürte dieses Wochenende irgendwie Lust auf ein Gericht mit Wirsing. Bei dem immer kälter werdenden, herbstlichen Wetter bricht wieder die Zeit für wärmende Kohlgerichte aller Art an und da schien mir die Zeit reif, mal das vor kurzem entdeckte Rezept für Wirsing-Käsepätzle auszuprobieren. Und das Ergebnis konnte sich wirklich schmecken lassen, daher möchte ich es natürlich nicht versäumen das zugehörige Rezept hier einmal kurz in gewohnter Form vorzustellen.
Was benötigen wir also für 4 Portionen?
1 Kopf Wirsing (ca. 1300 – 1500g)
1 große oder 2 kleine Gemüsezwiebeln
120g Käse nach Wahl – ich entschied mich für einen würzigen Bergkäse
500g Spätzle (aus dem Kühlregal)
etwas Öl zum braten
Salz, Pfeffer & Muskatnuss zum würzen
sowie zum garnieren:
4-5 Esslöffel Röstzwiebeln – gerne auch mehr
Beginnen wir damit, den Wirsing zu vierteln,
und ihn dann in schmale Streifen zu schneiden, wobei wir längere Streifen auch gerne noch mal halbieren können. Zu dicke Strünke an den Blättern entfernen wir dabei am besten gleich mit.
Das sieht am Anfang nach viel zu viel Wirsing aus, aber keine Angst, ähnlich wie Spinat fällt auch Wirsing beim kochen schnell zusammen.
Außerdem schälen wir die Zwiebel und schneiden sie in Spalten.
Anschließend erhitzen wir etwas Fett oder Öl – ich verwendete hier mal Kokosöl – in einer hohen Pfanne mit Deckel
und geben die Speckstreifen hinein
um sie auf leicht erhöhter Stufe gut durchzubraten.
Dann reduzieren wir die Hitzezufuhr auf mittlere Stufe und addieren die Zwiebelspalten
die wir für einige weitere Minuten mit andünsten bis sie ein wenig weich geworden sind.
Nach und nach geben wir anschließend die Wirsingstreifen in die Pfanne,
würzen sie dabei schon einmal mit etwas Salz, Pfeffer und Muskatnuss
streuen außerdem den Teelöffel Kümmelsamen ein
und lassen sie dabei bei gelegentlichem rühren und anbraten über 5-6 Minuten langsam etwas zusammenfallen.
Anschließend geben wir das Lorbeerblatt zum Wirsing
und löschen alles mit der Gemüsebrühe ab.
Die ca. 10 Minuten die der Wirsing nun mit geschlossenem Deckel vor sich hin schmoren sollte
können wir nutzen in der Zwischenzeit den Käse zu reiben.
Ab und zu sollten wir den Wirsing natürlich auch mal umrühren, damit er gleichmäßig garen kann.
Dabei können wir ihn auch gleich noch mal etwas feiner mit den Gewürzen abschmecken.
Sobald der Wirsing gar ist, geben wir auch die Spätzle mit in die Pfanne
und verrühren sie gut mit dem Wirsing um sie dann bei geschlossenem Deckel über 5-6 Minuten heiß werden zu lassen.
Als nächstes geben wir den Frischkäse und etwa ein Drittel des geriebenen Bergkäses zu den Wirsing-Spätzle
und verrühren alles gründlich miteinander, so dass eine cremige Sauce entsteht.
Den restlichen geriebenen Käse streuen wir dann über die Mischung
und lassen ihn bei geschlossene Deckel schmelzen.
Diese Zeit können wir dann auch gleich dazu nutzen, den Schnittlauch in feine Röllchen zu schneiden.
Sobald der Käse dann geschmolzen ist
können wir das fertige Gericht auch schon mit Schnittlauch und Röstzwiebeln garniert servieren und genießen.
Käsespätzle alleine sind ja schon sich sehr lecker, aber wertet man sie noch zusätzlich mit reichlich leckerem, frisch zubereiteten Wirsing auf werden zu einem wahren Genuss. Ich bin ja allgemein ein Fan von allen Arten von Kohl, sei es nun der Weißkohl im Krautsalat, der Rotkohl im Blaukraut oder eben Wirsing in all seinen Darreichungsformen. Dabei dachte ich bisher vor allem an Kohlrouladen oder Rahmwirsing als Gemüsebeilage, aber in Zukunft wird auf jeden Fall auch der Verwendung in Kombination mit Käsespätzle dazu gehören. Dabei war es eine gute Entscheidung gewesen, zu einem reiferen, würzigen Bergkäse zu greifen, dann natürlich trug auch dieser zum geschmacklichen Gesamtergebnis maßgeblich bei. Ob man den Käse dabei nun oben schmelzen lässt oder ihn gleich komplett untermischt und zum Bestandteil der Sauce macht ist dabei glaube ich aber egal. Die Wirsing-Käsespätzle erwiesen sich auf jeden Fall als sehr lecker und werden bestimmt einen festen Platz in meine Kochrepertoire erhalten. 😉
Guten Appetit
Ich freue mich total , bei Dir mal ein Rezept mit Wirsing zu sehen, ich liebe nämlich Wirsing und finde, dass er perfekt in Käsespätzle passt. Ohne Gemüse sind diese mir nämlich immer zu eintönig und auch zu gehaltvoll. Da ist mir diese Variante sehr sehr willkommen. Ich finde den Effekt des Schrumpfens beim Wirsing auch immer faszinierend… man denkt, einen ganzen Kopf kiegt man niemals verarbeitet, und plötzlich ist nur noch die Hälfte davon übrig nach dem Garen. Uns passiert es dann regelmäßig dass wir uns um das Gemüse schon nahezu streiten. Ebenso ist es bei Pilzen, leider…gut dass es dieses Jahr so viele gibt, momentan kann ich mich kaum retten davor. Gehst Du eigentlich auch in die Pilze? Momentan kann man sie kaum übersehen, sogar jeder Anfänger sollte da etwas finden . Ich habe dieses Jahr wieder viel dazugelernt und mein Repertoire um einige Sorten erweitert.
Am krassesten ist das Schrumpfen immer noch bei Spinat. Du schleppst 4 große Schachteln frischen Spinats nach Hause und am Ende hast du gerade mal etwas mehr als eine Hand voll… 😉
In die Pilze geh ich nicht, hier in Bayern wirkt immer noch Tschernobyl nach und die radioaktive Belastung in der Gegend ist einfach zu hoch um die gesammelten Pilze zu verzehren. Aber ich habe es auch in meinen Lebensphasen in Hessen oder Thüringen so gut wie nie gemacht um ehrlich zu sein. Obwohl es bestimmt eine interessante Freizeitbeschäftigung mit leckerem Ergebnis sein kann. Hat sich einfach nie ergeben.
Ja, Spinat ist da der schlimmste Kandidat. Gefolgt von Mangold, Wirsing, Chinakohl und Grünkohl. Und dann den Pilzen. Ach, das mit der Radioaktivität nehmen wir nicht so ernst… Bei einem einzigen Flug in den Urlaub nimmst Du bedeutend mehr Radioaktivität auf als Du das ganze Jahr über beim Pilzverzehr zusammenbringst. Wenn Du Dir über das Fliegen keine Gedanken machst dann brauchst Du das bei selbstgesammelten Waldpilzen schon gar nicht nicht tun. Eher bei denen aus dem Supermarkt, die kommen nämlich meist nicht aus Deutschland sondern aus Tschechien. Pilze Sammeln ist für uns eine angenehme Kombination aus Bewegung an der Luft, der Genuss der Ruhe im Wald, und dann natürlich dem Sammelspaß und der anschließenden Belohnung in Form eines leckeren Essens. Ich kann es Dir nur empfehlen, es ist einfach wahnsinnig schön. Ein ganz tolles Hobby, und gesund und Geldsparend noch dazu.Es gibt einige Youtube Kanäle in denen Du Dich sehr schön informieren kannst, beispielsweise Snokri oder Pilze Ahoi. Diese Beiden erklären sehr kompetent und ausführlich. Macht richtig Spaß anzusehen.Es gibt auch Handy Apps die Du im Wald direkt zu Rate ziehen kannst, LTE vorausgesetzt. Bis Winteranfang hast Du ja noch Zeit , falles Du es mal probieren möchtest. Dieses Jahr gibt es so viele Pilze wie selten zuvor ( solange ich jetzt dabei bin . ) und man kann kochtechnisch soo viel damit machen! Pilze sind perfekte unami Lieferanten, man kann sie zu Sojasauce oder Brühe verarbeiten, trocknen, einkochen, in Salz als Pesto einlegen, und natürlich auch als Gemüse, also braten, in Sahne dünsten, als Wildsauce verwenden und so weiter. Sie haben extrem wenig Kalorien und viel Eiweiß, sind also perfekt für eine gesunde Ernährung geeignet.Und durch die vielen Sorten hat man auch immer Abwechslung.
Du versuchst mir das Pilzesammeln ja wirklich schmackhaft zu machen. 🙂
Da muss ich aber erst mal schauen, wo ich hier Pilze sammeln könnte. Du darfst nicht vergessen dass ich in der Großstadt München wohne, und zwar mittendrin. Und wenn ich Pilze sammeln gehen wollte, müsste ich da am Wochenende tun, da ich in der Woche keine Zeit dazu habe wegen meines Jobs. Natürlich werde ich nicht der einzige in dieser fast 1,5 Millionen Einwohner zählenden Stadt sein, der an einem Herbstwochenende mit gutem Wetter auf diese Idee kommt. Also müsste ich weit fahren um mir nicht die Füße von anderen Pilzsammlern platt treten zu lassen – wenn die mir überhaupt etwas übrig lassen. Und ich könnte auch nur so viel sammeln, wie ich innerhalb der Haltbarkeitszeit von frischen Pilzen verarbeiten könnte, denn ich habe keinerlei Erfahrung mit trocknen – bei mir würden die wahrscheinlich eher verschimmeln. Vielleicht könnte ich sie einkochen, aber das habe ich auch noch nie selbst gemacht, nur als Kind bei Mutter und Großmutter beobachtet.
Aber vielleicht mache ich trotzdem mal, wenn auch nur um es auf der Liste der Dinge die man in seinem Leben mal gemacht haben sollte abhaken zu können. 😉
Ach na ja, ich wil Dich sicher nicht belästigen damit! Aber wenn ich etwas toll finde habe ich irgendwie immer den Drang, die Leute die ich gerne mag unbedingt teilhaben zu lassen, damit sie sich auch daran freuen können.
Du hast aber natürlich recht, aus München raus zu kommen in ein halbwegs ertragreiches Pilzgebiet ist natürlich schon etwas zeitaufwändig. das hatte ich jetzt nicht so bedacht ehrlich gesagt, denn ich stIolpere ja gerade aus meiner Haustür heraus schon fast in den Wald hinein. Vor meinem Garten auf der Grünfläche der Wohnanlage wachsen neuerdings schon Wiesenchampignons, und Tintenschöpflinge. Ich mache die Tür auf und sehe sie schon stehen. Total verrückt dieses Jahr. Wie gesagt auch wennes nur zum Abhaken auf der To-Do List ist, probiere es noch so bald als möglich , denn ich glaube so eine Menge Pilze bekommen wir so schnell nicht wieder. Pilze wachsen dann wenn es erst regnet, und dann die Sonne drauf scheint. Nach einem Tag sind sie dann schon erntereif. Dann muß man schnell sein bevor andere Pilzkenner früher da waren.
Für ein Landei wie dich ist das Pilzesammeln natürlich einfacher als für einen Großstadtmenschen, das stimmt 😉
Ich würde dann eher mal auf den Viktualienmarkt gehen und schauen was es da so an lokal gesammelten Pilzsorten gibt. Mit Bovist habe ich – als Konsument – gute Erfahrungen gemacht als ich vor kurzem Österreich war, der ist wirklich lecker. Aber die Dinger sind ja auch ziemlich riesig und wahrscheinlich zu groß für eine Einzelperson. Bisher habe ich nur die allgegenwärtigen Champignons, Pfifferlinge, Steinpilzen und Austernpilzen gearbeitet – das sind glaube ich auch die am weitesten verbreiteten Sorten. Und Shitake-Pilze habe ich auch schon mal gehabt. Aber es gibt ja noch deutlich mehr Sorten. Ich muss meinen Wissen diesbezüglich mal auf den neusten Stand bringen, dann finde ich bestimmt auch ein paar schöne Rezepte für Pilzgerichte.
Ach , siehst Du mal… mit dem Bovisten bist Du mir voraus. Bei uns gibt es keine Essbaren, sondern nur die normalen Giftigen. Und ich hätte so gerne mal einen großen Weißen probiert, aber keine Chance. Sie wachsen hier nicht. Mach Dir keinen Stress mit den Pilzen, ich wollte Dich ja nicht fürs Pilze zubereiten, sondern für das Sammeln begeistern weil es so ein schönes Hobby ist. Wenn das nicht so Dein Ding ist, kein Thema. 😉 Waldpilze kann man gar nicht mit Zuchtpilzen die käuflich verfügbar sind ersetzen oder vergleichen, sie schmecken völlig anders und müssen auch anders zubereitet werden. Sie sind aber auch nicht gerade Jedermanns Geschmack, und ich weiß nicht ob Du das überhaupt mögen würdest. Viele sind etwas schleimig und haben ein starkes Aroma. Man muß sich etwas damit anfreunden, und nachdem was ich jetzt so heraushöre ist das vielleicht gar nicht so wirklich Etwas für Dich. Tut mir leid wenn ich Dch genervt habe damit.
Du hast mich nicht genervt – mach dir da drüber mal keine Gedanken. Ich bin für jede Anregung dankbar, nur meine Möglichkeiten sind halt durch meine Wohnlage etwas eingeschränkt.
Ich bin übrigens sicher, dass ich auf dem Markt auch Waldpilze finden könnte, denn ich halte es durchaus für möglich dass Pilzsammler ihre überschüssig gesammelten Pilze verkaufen. Auch wenn so etwas natürlich leicht zur kommerzialisierung dieses Hobbies führen könnte, was nicht wünschenswert ist. Ich weiß gar nicht ob es beschränkungen bzgl. des Pilzesammelns gibt.